Gründung: ADFC Frauennetzwerk Niedersachen

„Es gibt zwar fast genauso viele Frauen wie Männer als ADFC-Mitglieder, aber Frauen sind in Vorstandsämtern und anderen ehrenamtlichen Funktionen deutlich weniger vertreten.“

Gründung: ADFC Frauennetzwerk Niedersachen 

Worum es geht:

 „Wer die Mehrheit der Bevölkerung zum Radfahren bringen will, muss Radwege bauen, auf denen ein achtjähriges Kind und eine achtzigjährige Großmutter sicher Rad fahren können. Frauen haben andere Bedürfnisse, Herausforderungen und Prioritäten… Frauen sind gute Indikatoren dafür, wie fahrradfreundlich Städte sind. Denn: Sie und ihre Kinder fahren Fahrrad, wenn das sicher ist…außerdem unterscheidet sich die Art der Wege der Frauen von denen der Männer. Wir nennen das »the mobility of caring«,(in etwa Mobilität des Kümmerns), also Wege, die gemeinsam mit Kindern oder älteren Menschen gemacht werden… die Radinfrastruktur wiederum ist oft nicht sicher genug, um sie mit Kindern zu nutzen….es fehlt die weibliche Perspektive in der Verkehrsplanung, (Marianne Weinreich, Verkehrsplanerin bei der Firma Ramboll/ Vorsitzende der Dänischen Fahrrad-Botschaft, Kopenhagen, verschiedene Vorträge, 2018/2019)

„Eine Verkehrsplanung, die nicht  die Bedürfnisse aller Menschen im Blick hat, kann auch keine komfortable Radverkehrsinfrastruktur für alle schaffen“. (Katja Leyendecker, Mobilitätsforscherin mit Gender-Blick, 2018)

„Es gibt zwar fast genauso viele Frauen wie Männer als ADFC-Mitglieder, aber Frauen sind in Vorstandsämtern und anderen ehrenamtlichen Funktionen deutlich weniger vertreten.“ (aus: Abschlusspapier der Fachgruppe auf Bundesebene `Mehr Frauen im ADFC `, 2019)

Am 21. November 2020 trafen sich 15 Frauen aus verschiedenen ADFC Verbänden Niedersachsens auf einer Videokonferenz, um ein Frauen-Netzwerk zu gründen. Moderiert wurde das Treffen von Maaret Westphely vom Landesvorstand. Martina Kocik vom ADFC Landesverband NRW berichtete von den  Erfahrungen und Strategien des dortigen Frauennetzwerks, das seit drei Jahren besteht und 56 Mitglieder hat. Die Arbeit der Fachgruppe auf Bundesebene, der zehn Frauen aus verschiedenen ADFC Gliederungen angehören,  stellte Swantje Michaelsen vor.

Ulla Rademacher, Geschäftsführerin des ADFC Niedersachen, gab einen Rückblick auf die Diskussionen der Fachkonferenz „Mehr Frauen im ADFC Niedersachsen“, die im Januar 2019 stattgefunden hatte. Damals wurden Gründe diskutiert, die viele Frauen daran hindern, langfristig in der aktiven ADFC-Arbeit dabei zu bleiben und Ämter in Gremien und Führungspositionen anzustreben bzw. beizubehalten. Als Ursachen wurden divergierende, Kommunikationsweisen von Männern und Frauen (eher hierarchisch versus eher partnerschaftlich) und ihre unterschiedliche Teilhabe an strategischen Netzwerken benannt. Dem wollen die ADFC-Frauen nun durch die Gründung von Netzwerken gegensteuern, nicht zuletzt um sich gegenseitig bei der Durchsetzung ihrer Ziele und Anliegen den Rücken zu stärken.  

Dann schilderten die Teilnehmer*innen ihre Wünsche und Herangehensweisen vor Ort in ihren Verbänden. Verschiedene Lösungsansätze für die nachhaltige Integration von Frauen in die ADFC - Arbeit wurden vorgeschlagen bzw. werden zum Großteil schon praktiziert. Hier eine Auswahl:

  • Weiterbildungsangebote für Frauen, insbesondere im Bereich „Verkehrspolitik“, der  männerdominiert ist
  • Frauenspezifische Bildungsschwerpunkte an der  geplanten „ADFC Akademie“
  • Paritätische Besetzung der verschiedenen Gremien
  • Frauentechnikkurse
  • Selbsthilfewerkstatt
  • Fahrradtouren für Frauen
  • Frauenstammtisch
  • Persönliche Ansprache von Frauen

Die Frauen wollen sich mehrmals im Jahr virtuell treffen. Wenn es pandemiebedingt wieder möglich ist, soll ein Präsenztreffen geplant werden. Aktive Frauen aus den ADFC Verbänden Niedersachsens sind herzlich eingeladen beim „netzwerken“ mitzumachen!

Anke Lüken, 11.02.2021

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