Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Oldenburg e. V.

Eine Codierung zeigt, wer der Eigentümer des geklauten Rads ist.

Eine Codierung zeigt, wer der Eigentümer des geklauten Rads ist. © ADFC/ Jens Lehmkühler

Fahrrad-Codierung

Wer sein Fahrrad codieren lässt, macht Langfingern das Leben schwer. Denn ohne Eigentumsnachweis kommen sie mit dem zweirädrigen Diebesgut nicht weit: Die Codierung zeigt sofort, wer der Eigentümer des geklauten Rads ist.

Die Codierung erschwert somit den Weiterverkauf, insbesondere über Flohmärkte oder via Internet. Der Verkaufswert des Diebesguts sinkt erheblich, während der Grad der Abschreckung und die Hemmschwelle für potenzielle Diebe steigt. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass eine Codierung die Zahl der Diebstähle deutlich senken und die Aufklärungsquote erhöhen kann.

Wozu Fahrradcodierung?

Das Prinzip basiert auf einem von der Polizei in Bergisch-Gladbach entwickelten und von der Polizei in Friedberg (Hessen) perfektionierten Codierverfahren und ist einfach: Eine Gravurmaschine oder ein spezieller Aufkleber verewigt auf dem Rahmen des Fahrrads einen verschlüsselten personenbezogenen Code, der aus einer individuellen Ziffern- und Buchstabenkombination besteht. Sie setzt sich zusammen aus dem Autokennzeichen und Gemeindecode des Ortes, in dem der Eigentümer wohnt, einer fünfstelligen Zahl für die Straße, drei Ziffern für die Hausnummer, sowie den Eigentümer-Initialen, möglichst ergänzt durch eine zweistellige Jahreszahl der Codierung.

Der Vorteil: Polizei oder Fundbüro erkennen anhand des Codes sofort den Eigentümer des Fahrrads und können ihn im Falle eines Diebstahls informieren – ohne Rückgriff auf Datenbanken. Die Rahmennummer allein gibt nicht genügend Informationen. Sie wird vom Hersteller ohne erkennbares System eingestanzt – mit Dopplungen und ohne zentrale Nummernkartei. 90 Prozent aller aufgefundenen Räder finden trotz Rahmennummer nicht mehr zu ihrem Eigentümer zurück, weil dieser sein Rad nicht eindeutig beschreiben kann. Hier schafft die Fahrradcodierung Abhilfe – am besten in Verbindung mit einem bundeseinheitlichen Fahrradpass. Mehr dazu auf www.polizei-beratung.de/medienangebot/ unter dem Suchwort Fahrradpass.

Die Codierung kann aber auch für andere Wertgegenstände verwendet werden. Mit dem Code-Generator vom ADFC-Fachausschuss Technik kann jeder in wenigen Schritten den für ihn geltenden Code ermitteln.

 

Wie kommt der Code ans Fahrrad?

Bei der Gravurcodierung wird der Code mit einem spanabhebenden Verfahren 0,1 bis 0,2 Millimeter tief in das Metall des Fahrradrahmens eingraviert. Ein Aufkleber mit Sichtfenster verhindert die Korrosion. Bei der Klebecodierung wird ein spezielles Etikett verwendet, das gegen unbefugtes Ablösen besonders gesichert ist. Die Codierung wird auf der rechten Seite des Sattelrohrs angebracht, bei der Klebecodierung möglichst auch noch an anderer Stelle. Polizei und Fahrradhändler achten besonders auf diese Stellen, ein Überkleben des Codes durch den Dieb fällt daher schnell auf.

Die Gravur und die Rahmenstabilität

Radfahrende müssen nicht befürchten, dass der Rahmen ihres Fahrrades durch die Gravurcodierung bruchanfällig werden könnte. Die Technische Universität Aachen stellt in einem Gutachten fest, dass eine Gravurtiefe von bis zu 0,2 Millimetern bei einem Aluminium- oder Stahlrohrrahmen keine Beeinträchtigung für die Rahmenstabilität bedeutet.

Welche Codierung für welches Fahrrad?

Rahmen aus Carbon und ultraleichte Rennradrahmen eignen sich aber nicht für die Gravur. Sehr kleine Kinderrahmen, aber auch die in Mode gekommenen Sonderformen sind mit den gebräuchlichen Gravurgeräten häufig nicht oder nur mit erheblichem Mehraufwand zu codieren. Hier bietet sich die Klebecodierung an.

Was ist, wenn ich umziehe?

Ein möglicher Umzug ist kein Argument gegen die Fahrradcodierung: Anhand der alten Adresse kann das Einwohnermeldeamt den aktuellen Wohnsitz schnell feststellen. Wer viel umzieht, kann auch seinen festen Zweitwohnsitz (beispielsweise den der Eltern) für die Codierung verwenden.

Wer codiert das Fahrrad und wie viel kostet es?

Codierungen nehmen Fahrradhändler und der ADFC vor Ort für einen Preis von etwa fünfzehn Euro vor. Die Polizei vor Ort empfiehlt die Fahrradcodierung oder führt diese sogar durch. Für ADFC-Mitglieder ist die Codierung in der Regel um die Hälfte vergünstigt. Auch viele lokale ADFC-Fördermitglieder bieten die Codierung für Mitglieder zum Sonderpreis an. Im ADFC Radtouren- und Veranstaltungsportal gibt es eine Vielzahl an lokalen Fahrrad-Codier-Terminen.

Vorbereitung Codierung
So bereiten Sie sich auf die Fahrradcodierung vor. © Jens Lehmkühler/ ADFC

Die folgenden Dinge sind zu einer Fahrradcodierung mitzubringen:

  • Das eigene Fahrrad.
  • Ein Eigentumsnachweis (Kaufvertrag, Rechnung, Quittung) für das Fahrrad. Vorsicht: Ein Kassenbon reicht nicht aus. Fehlt der Eigentumsnachweis, wird der ADFC auf einer sogenannten Eigentumserklärung bestehen, die sie später der Polizei zur Überprüfung überlässt.
  • Etwas Zeit, da die eigentliche Codierung des Fahrrads zwischen zehn und 15 Minuten dauert.
  • Ein Identitätsnachweis (Personalausweis oder Reisepass).
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https://oldenburg.adfc.de/artikel/fahrrad-codierung-1-4

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